was ist spielen

Was ist das eigentlich: Spielen?

Was eignet sich besser auf einem Blog, auf dem es um das Spielen digitaler Spiele gehen soll, als ein Beitrag darüber, was Spielen eigentlich ist? Was ist das, was unsere Kinder so fasziniert?


Um diese Frage zu beantworten habe ich mich durch diverse Lexika, Blogs, Internetseiten und Bücher gewühlt und bin dabei auf verschiedene Definitionen gestoßen. Manches ist allen gleich, manches unterschiedlich. Dort findet man Aussagen wie: „Spiel ist vor allem ein freies und freiwilliges Handeln“, das „häufig in Gemeinschaft mit anderen“ und “nach festgelegten Regeln unter bestimmten Bedingungen durchgeführt wird“, aber auch beispielsweise solche Aussagen: “Die spielende Tätigkeit ist häufig mit einem Flow-Erlebnis verbunden. Das Flow-Erlebnis ist aber nicht auf Spielen beschränkt“.

An dieser Stelle hätte ich jetzt gern eine eigene Definition geschrieben, die alles zusammen fasst und 100% stimmt. Das erscheint mir aber einerseits nicht möglich, andererseits auch nicht nötig, um das Spielen besser zu verstehen. Viel lieber möchte ich gern teilen, was Spielen eigentlich für mich ist.


Für mich ist Spielen Entspannung. Nicht erst jetzt, seit mein Tag geprägt ist von der Belastung durch Arbeit und Familie, aber jetzt erst recht. Nach einem 8 Stunden Arbeitstag, wenn die Kinder dann irgendwann im Bett sind, bin ich oft zu K.O. für Alles, aber eine Runde mit meinem Mann durch fantasievolle Onlinewelten streifen, geht trotzdem immer noch. Und dabei ist oft einfach der Stress des Tages vergessen und ich fühle mich wieder wie die 16jährige, die einfach nur für sich selbst lebt.

Für mich ist Spielen Erinnerung. So viele schöne Kindheitserinnerungen hängen mit dem Spielen zusammen. Nachmittage mit meiner Freundin und Tomb Raider, wie wir versuchen krampfhaft um die Ecke zu gucken. Siedlerabende mit meinem Papa, die Gespräche, der Spaß, das Gefühl von Geborgenheit. Autofahrten mit meinem Bruder, im Wettkampf, wer besiegt den Arenaleiter zuerst. So viele schöne Erlebnisse, Erinnerungen und Gefühle, die mich auch jetzt noch immer begleiten.

Für mich ist Spielen Kreativität, wie löse ich dieses Rätsel, wie kombiniere ich diese Dinge. Aber auch, wie könnte man das noch besser machen, wie entwickelt man eigentlich so ein Spiel, wie zeichnet man Pixelfiguren, wie erschafft man 3D Objekte? Und dann dieses Gefühl, wenn etwas so funktioniert, wie man es möchte, die Freude, die Euphorie.

Ich könnte diese Liste noch viel weiter führen, Spielen ist Leidenschaft, Spielen ist Lernen, Spielen ist Frust aushalten. Und ich glaube, jeder Spieler kann hier noch beliebig viele Worte, Emotionen und Gefühle beisteuern. Aber worauf will ich hinaus?


Egal, ob wir Spielen nun wissenschaftlich definieren, oder nur die Gefühle und Emotionen beschreiben, verständlicher wird es dadurch für Menschen, die selbst nicht (bewusst) spielen, vermutlich nicht. Diesen Reiz, den das Spielen auf die ausübt, die es tun, ist so individuell wie die Persönlichkeit, die wir in uns tragen. Wenn ihr also wissen wollt, was Spielen für eure Kinder bedeutet, erfahrt ihr am ehesten, wenn ihr sie fragt. Macht das Spielen nicht zum Tabuthema, sondern zum Gesprächsthema.

Und was Spielen für dich ganz persönlich ist, kannst du vermutlich nur auf eine Art und Weise heraus finden: Fang an zu spielen.

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