Heute möchte ich mal zum Thema Computerspiele kommen und meine Meinung zu meinem aktuellen Spielprojekt schreiben: The Legend of Zelda – Breath of the Wild.
Ich spiele es nun seit einigen Wochen, ca 1-2 Stunden am Tag, manchmal länger, an manchen Tagen wenn zu viel zu tun ist, oder am Wochenende, gar nicht. Wer genaue Details zum Spiel wissen will kann den GamePro Test lesen. Die 94er Wertung ist dabei definitiv gerechtfertigt, das Spiel ist toll, da kann man nichts gegen sagen. Ich will hier nur ein paar Dinge schreiben, die mir persönlich positiv oder negativ aufgefallen sind.
Im Test steht:
“Innerhalb von nur fünf Minuten weckt Breath of the Wild unseren Entdeckerdrang, wir wollen losziehen und jeden Zipfel dieser fremden Welt erforschen.”
Und auch der Test von Eurogamer stellt als Erstes heraus:
“Nur wenige offene Welten schaffen ein Gefühl für Abenteuer und Entdeckung, wie es in Breath of the Wild an jeder Ecke lodert.”
Ja ein Blick auf die Karte nimmt einem förmlich den Atem, so riesig ist die Spielwelt und ich bin von Natur aus jemand, der will alles. Bei jedem neuen Spiel nehme ich mir vor, 100% zu schaffen, aber meist wird daraus nichts. Und so will ich natürlich auch hier Alles entdecken. Doch wie ist das, wenn man nur sehr selten spielen kann? Nach den ersten paar Tagen, an denen ich auf dem Weg zur Hauptstory immer wieder abschweife, beendete ich meine Spielzeit jeden Tag mit dem schlechten Gefühl, nichts geschafft zu haben. Wenn man Ewigkeiten auf einen Berg klettert, nur um oben festzustellen, da ist gar nichts und wieder runter zu segeln. Ist das schon sehr frustrierend. Und so beschlossen wir, das Lösungsbuch muss her.
Und ist es mit Buch besser? Es fällt auf jeden Fall leichter, dem Lösungsweg zu folgen, denn hier stehen die Schritte genau beschrieben. Aber diese Welt ist so riesig, das passt alles so genau gar nicht auf die paar Seiten. Schon allein die ca. 900 Krogsamen alle einzusammeln. Ok, es gibt eine Karte, da sind sie alle drauf, aber selbst mit dem ungefähren Ort muss man oft noch lange suchen. Also verabschiedete ich mich von dem Gedanken, 100% zu schaffen und wollte nur wenigstens die Story spielen. Und so landete ich in den ersten zwei großen Dungeons und besiegte die zwei Endbosse. Und das war wirklich spektakulär! Die Kämpfe machen Spaß und sind herausfordernd, aber nicht frustrierend. Außer der Tatsache, dass Link, wenn er umgeworfen wurde, gefühlt ewig braucht um aufzustehen, manchmal sogar einen Berg erstmal lange runter kullert, das nervt.
So also weiter zum dritten Storydungeon. Ein Blick auf die Karte und ins Lösungsbuch zeigt, dass man da einen weiten Weg vor sich hat. Und schon schweift man wieder ab. Und wieder fängt man an seine kostbare Zeit zu verschwenden, beispielsweise auf der langen Suche nach ein paar Fledermäusen, der Flügel wegen. Im Lösungsbuch steht ein Ort, der ist so groß wie Berlin, ich habe tatsächlich einen ganzen Tag gesucht und nichts gefunden. Klar, man kommt nebenbei an Tempeln vorbei, findet Krogs, man schafft schon was. Aber eben nicht das was man will. Aber ist das nun gut oder schlecht? Tja wer massig Zeit hat um sich einfach in dieser Riesen Welt zu verlieren, für den ist es toll. Wer aber zielorientiert da ran geht, der muss sich auf ein wenig Frust einstellen. Aber das ist nun mal das Los eines Open World Spiels in diesem Ausmaß.
Ich verabschiede mich also von sämtlichen Ideen, was ich wann schaffen will und lasse es einfach auf mich zukommen. Genieße die riesige, wirklich traumhafte Welt, die gespickt ist mit so vielen Kleinigkeiten, dass man am Ende des Tages doch immer irgendwas gemacht hat, auch wenn das Gefühl von Fortschritt dabei ausbleibt. Aber ich werde dann doch mal versuchen bei der Story weiter zu kommen, will ja wissen wie es ausgeht.
Was mir noch positiv auffällt ist die Sichtbarkeit und Vielfältigkeit der Ausrüstung, das bringt wirklich Freude. Normalerweise ist man als Link ja grün mit Masterschwert und Schild. Das wäre bei einem Spiel mit diesem Umfang wohl ermüdend. Aber hier findet man immer neue Ausrüstung und Waffen, was auch optisch sichtbar ist. Da macht es Spaß die Ausrüstung zu suchen. Nur das Verbessern ist mühselig, ich bin ja kein Fan davon wenn Spiele so übertreiben müssen. Wenn ich 5-10 Teile von irgendwas brauche ok, aber 60? Spätestens wenn man 30 gesammelt hat, ist es doch mal gut, speziell wenn die Teile schwer zu finden sind, da wären wir wieder bei den Fledermäusen. Da kann man jetzt sagen, musst es ja nicht verbessern, will ich aber. Oder, na dann dauert es halt ne Weile, aber die Zeit hab ich nicht. Und das finde ich eben immer schade, als normaler Durchschnittsspieler will ich eben auch alles erleben, aber das geht leider nicht.
Das ist aber kein Problem von Zelda, sondern generell bei so großen Open World Spielen und trotzdem machen die mir am meisten Spaß. Und dieses Zelda habe ich jetzt schon mehr gespielt, als alle anderen vorher zusammen. Also irgendwas macht es wohl richtig. Mal sehen wieviel Zeit ich noch investiere, was die Story so bringt (und ob ich das überhaupt erlebe). Bis hierhin kann ich es nur empfehlen. Aber auch sagen, wer wenig Zeit zum Spielen hat, sollte schon mal den Gedanken verbannen Alles zu schaffen, oder ca 2 Jahre für das Spiel einplanen. Spart dann auf jeden Fall Geld, das hat ja auch was. ?